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Report: 518 Millionen Mobilfunknutzer bis 2020 in Subsahara-Afrika

Der Report “Mobile Economy Sub-Saharan Africa 2015” bietet einen Überblick über den Stand mobiler Technologien und ihren Einfluss auf das Wachstum der Region. Demnach trägt die Branche bis 2020 mit 166 Milliarden US-Dollar zu 8,2 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt 6 Millionen Menschen.

Laut Report der GSMA, der weltweiten Industrievereinigung der Mobilfunkanbieter, wird die Mobilfunkbranche in Subsahara-Afrika weiterhin wachsen. Immer mehr Afrikaner werden bessere Netze mit höheren Geschwindigkeiten nutzen und vermehrt Smartphones kaufen. Ende 2015 wird es 386 Millionen Mobilfunknutzer in Subsahara-Afrika geben, bis 2020 werden es bereits 518 Millionen sein. Die Abdeckung von mobilen Breitbandverbindungen wird sich von heute 24 Prozent (2015) auf 57 Prozent bis Endes des Jahrzehnts verbessern. Sinkende Preise für Smartphones fördern ihre schnelle Verbreitung: bis 2020 wird der Anteil der Smartphones auf 540 Millionen anwachsen – ein Plus von mehr als 230 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Zahlen (2015: 160 Millionen).

Insgesamt wird die Branche im Vergleich zur ersten Hälfte der Dekade allerdings langsamer wachsen. So wird bis 2020 ein Wachstum der Nutzerbasis von nur noch 6 Prozent erwartet, 2010 bis 2014 waren es noch 13 Prozent. 2020 wird bereits knapp die Hälfte der Bevölkerung eine Mobilfunkverbindung haben. Dennoch bleibt die Herausforderung, die gesamte Population der Region ans Netz zu bringen. Die Umsätze der Mobilfunkbetreiber werden aufgrund des verlangsamten Wachstums, eines stärkeren Konkurrenzdrucks und Regulierungsmaßnahmen um etwa 2 Prozent sinken. Die Herausforderungen für Mobilfunkbetreiber liegen daher insbesondere in der Monetarisierung des wachsenden Datenverbrauchs und datenbasierter Dienstleistungen sowie in der Ausweitung der Mobilfunkanbindung unterversorgter Gebiete.

Aktuell teilen sich viele Mobilfunkanbieter aufgrund sinkender Margen und Umsätze vorhandene Mobilfunkmasten. Dennoch wird weiter in die Erweiterung der Netzabdeckung und den Ausbau der Breitbandverbindung investiert. 2014 investierte die Branche 9 Milliarden US-Dollar, 2020 werden es 13,6 Milliarden sein. Die Mobilfunkbranche ist und bleibt wichtiger Wachstumstreiber und Arbeitgeber für die Region: mit über 100 Milliarden US-Dollar trug die Branche 2014 zu 5,7 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und beschäftigte 4,4 Millionen Menschen. 2020 werden es mit 166 Milliarden US-Dollar bereits 8,2 Prozent des BIP und über 6 Millionen Beschäftigte sein.

Vor allem die Entwicklung innovativer Technologien hat in den letzten fünf Jahren in der Subregion an Dynamik gewonnen. Insbesondere Kenia, das so genannte “Silicon Savannah”, gilt als das Epizentrum neuer Entwicklungen und Innovationsführer in Sachen mobiler Bezahlsysteme (M-Pesa) und Crowdsourcing (Ushahidi). Mehr als ein Fünftel der Mobilfunknutzer der Region haben 2014 ein mobiles Bezahlsystem genutzt. In einigen Ländern der Region gibt es sogar mehr mobile Bezahlkonten als konventionelle Bankkonten. Eine Reihe von Technologie-Inkubatoren sind in der Region entstanden, die u.a. gute Geschäfte mit der Entwicklung von Applikationen machen.

Trotz der guten Perspektiven der Branche, bleibt bis Ende dieses Jahrzehnts immer noch mehr als der Hälfte der Afrikaner in Subsahara-Afrika der Zugang zu mobilen Technologien verwehrt. Für eine flächendeckende Netzabdeckung müssen Technologien der ärmerer Bevölkerung erschwinglicher gemacht und die ländlichen Gebieten erschlossen werden. Zudem muss die Politik flexible, faire und zukunftsorientierte Rahmenbedingungen für die künftige Entwicklung der Branche schaffen, so der Bericht.

Weiterführende Informationen

(Bildnachweis: Ken Banks – www.kiwanja.net)

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