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Weniger Milliardäre in Afrika

Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat erneut die 50 reichsten Menschen Afrikas identifiziert und gelistet. Die vor allem aufgrund des Ölpreisverfalls schwierigere wirtschaftliche Lage macht auch den reichsten Afrikas zu schaffen. Im Vergleich zum Vorjahr fällt das Gesamtvermögen der Top-50 um 15 Mrd. US-Dollar (USD). Das Ranking zeigt neben den Namen der gelisteten Personen auch, in welchen Branchen die Vermögen verdient werden.

Die vermögendsten Menschen Afrikas kommen aus neun Staaten. Sie vereinigen ein Gesamtvermögen in Höhe von 96 Mrd. USD auf sich. Südafrika dominiert mit 16 Personen und einem Gesamtvermögen von 28,5 Mrd. USD die aktuelle Forbes-Rangliste, während noch letztes Jahr zum ersten mal mehr Nigerianer als Südafrikaner gelistet waren. 2015 haben nur noch zehn Nigerianer mit einem Gesamtvermögen in Höhe von 27,3 Mrd. USD Eingang in das Ranking gefunden. Knapp 16 Mrd. USD werden von sieben Ägyptern erwirtschaftet, gefolgt von acht Marokkanern mit etwa 12,5 Mrd. USD. Den Rest des afrikanischen Gesamtvermögens der Forbes-Liste in Höhe von 11,5 Mrd. USD teilen sich eine Angolanerin (3,4 Mrd. USD), ein Algerier (3,2 Mrd. USD), drei Tansanier (2,6 Mrd. USD), drei Kenianer (1,5 Mrd. USD) und ein Ugander (800 Mio. USD).

Auffallend ist die Abnahme des Gesamtreinvermögens der wohlhabendsten Afrikaner um rund 15 Mrd. USD innerhalb eines Jahres. Auch die Anzahl der Milliardäre hat sich verringert – von 28 im letzten auf 23 in diesem Jahr. Laut Forbes ist diese Entwicklung zurückzuführen auf gesunkene Preise für Rohöl und andere Rohstoffe. Aliko Dangote, der seit fünf Jahren das Forbes-Ranking anführt, hat aufgrund des Preisverfalls und einer schwächeren Währung etwa 5 Mrd. USD seines Vermögens eingebüßt.

Zum ersten Mal überhaupt findet sich der Kenianer Narendra Raval mit einem geschätzten Vermögen von 400 Millionen US-Dollar in der Rangliste. Der ehemalige Assistent eines Pfarrers einer Hindu-Sekte, der nach seiner Heirat einer Kenianerin aus der Sekte vertrieben wurde, fand eine Anstellung in der Stahlbranche, bevor er mit seinem eigenen Unternehmen Devki Group in der Stahl- und Zementproduktion sein Vermögen machte.

Mit Isabel dos Santos aus Angola und Folorunsho Alakija aus Nigeria sind nur zwei Frauen unter den Superreichen in Afrika. Mit 86 Jahren ist Miloud Chaabi aus Marokko der Älteste in der Liste. Er macht sein Geld mit Hotels und Supermärkten, aber auch mit der Herstellung von Chemikalien. Der Jüngste in der Rangliste ist der Tansanier Mohammed Dewji. Der 40-jährige ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und führt das Konglomerat METL, das Textilien, Getränke, Speiseöle und Mehl herstellt und vertreibt.

Sieben Personen sind im Vergleich zum letztem Jahr aus dem Ranking gefallen, darunter auch der südafrikanische Bergbaumogul Desmond Sacco und der Telekom-Tycoon Strive Masiyiwa aus Simbabwe. Sechs Personen haben nach letztjähriger Abstinenz wieder Eingang in die Liste gefunden, so wie die beiden Südafrikaner Michiel Le Roux und Raymond Ackerman. Das Nettoreinvermögen für die Aufnahme in die Riege der diesjährigen Top-50 der reichsten Afrikaner beträgt 330 Mio. USD (510 Mio. USD in 2014).

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(Bildnachweis: © Alswart – Fotolia.de)

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