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Afrikas Milliardäre werden ärmer

Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat erneut ein Ranking der reichsten Afrikaner veröffentlicht. Erstmals haben es nur Milliardäre und nur solche mit afrikanischem Wohnsitz in die Liste geschafft. Die 21 Superreichen haben 2016 ein Gesamtvermögen von 70 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Doch Ölpreisverfall und Währungsabschwächung trafen auch sie. Im Vergleich zum Vorjahr verloren sie 8,4 Milliarden US-Dollar. Das Ranking zeigt neben den Namen der gelisteten Personen und ihrer Herkunft auch, in welchen Branchen die Vermögen verdient werden.

Die 21 reichsten Afrikaner sind in sieben Ländern beheimatet und kommen auf ein Gesamtvermögen in Höhe von 70 Mrd. US-Dollar (USD). 13 der 21 Superreichen haben ihr Vermögen selbst erwirtschaftet, die übrigen acht haben geerbt. Aus Südafrika und Ägypten stammen die meisten Milliardäre, jeweils sechs. Mit 22,7 Mrd. USD dominieren die Südafrikaner das Ranking. Sie sind den Ägyptern, die mit 15,7 Mrd USD wertmäßig im Länderranking auf dem dritten Platz sind, um mehr als 7 Mrd. voraus. Drei Nigerianer vereinen 19,5 Mrd. USD Gesamtvermögen und belegen damit Rang zwei im Ländervergleich. Auch mit drei Vertretern, aber lediglich mit 4,4 Mrd. USD, landet Marokko auf Platz vier. Aus Angola (3,2 Mrd. USD), Algerien (3,1 Mrd. USD) und Tansania (1,4 Mrd. USD) findet sich jeweils ein Milliardär in der Liste.

Der Nigerianer Aliko Dangote dominiert – trotz eines Verlustes von 4,6 Mrd. USD in 2016 – mit einem Vermögen in Höhe von 12,1 Mrd. USD das Ranking im sechsten Jahr in Folge. Die größten Zuwächse verzeichneten 2016 der nigerianische Öl- und Telekomtycoon Mike Adenuga, der südafrikanische Patrice Motsepe, der sein Vermögen im Bergbau gemacht hat, und die ägyptischen Milliardärsbrüder Nassef und Naguib Sawiris, die ihren Reichtum in den Bereichen Bau und Telekommunikation erwirtschafteten. Der Vater der beiden, Onsi Sawiris, ist mit 87 Jahren der älteste Milliardär des Kontinents. Der jüngste in der Liste ist der 41-jährige Tansanier Mohammed Dewji. Nach wie vor sind Isabel dos Santos aus Angola und Folorunsho Alakija aus Nigeria die einzigen Frauen in der Riege der Superreichen. Insgesamt wird die Liste der Milliardäre in Afrika immer kürzer. 2014 hatten noch 28 Afrikaner mehr als eine Milliarde US-Dollar auf dem Konto, 2015 waren es noch 23 und 2016 lediglich noch 21. Aus dem Ranking gefallen sind die Nigerianer Femi Otedola, Ölvermarkter, und Zuckermillionär Abdulsamad Rabiu, deren Vermögen aufgrund der Ölkrise und der Abschwächung des Naira 2016 auf unter eine Milliarde geschrumpft sind. Aliko Dangote hat 2016 mit 4,6 Mrd. USD den mit Abstand größten Verlust eingefahren, gefolgt von Christoffel Wiese (-1 Mrd. USD), Johann Rupert (-800 Mio. USD) und Youssef Mansour (-600 Mio. USD).

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(Bildnachweise: 1xpert – Fotolia.com)

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