Die Vorbereitung eines Auslandsengagements bedarf einer soliden Entscheidungsgrundlage. Die Blog-Serie „Lesenswert“ möchte mit Fundstücken zur Entscheidung beitragen. Unter anderem im Finder-Fokus der Ausgabe 10/16: eine Studie über attraktive afrikanische Märkte für Handelsunternehmen sowie ein Report über die wirtschaftliche Freiheit in Subsahara-Afrika.
- Die Unternehmensberatungsgesellschaft A.T. Kearney ist Herausgeberin des “Global Retail Development Index (GRDI) 2016”, der die Attraktivität von 30 Wachstumsmärkten für internationale Handelsunternehmen identifiziert. Neben den aktuell erfolgreichsten Märkten beleuchtet die Analyse auch die perspektivisch potenzialträchtigsten Märkte. Demnach bietet Subsahara-Afrika großes Potenzial – mit Nigeria, der Elfenbeinküste, Sambia, Südafrika, Ghana und Kenia befinden sich 6 der 30 gelisteten Märkte in der Region. Steigende Einkommen, wachsende Mittelschichten und eine fortschreitende Urbanisierung beflügeln die Nachfrage nach Handel und Dienstleistungen – stationär sowie zunehmend auch online.
- Die Weltbank-Gruppe ist Herausgeber des Reports “The unexplored potential of trade in services in Africa” (2016). Der Bericht beleuchtet das Potenzial des Dienstleistungshandels in Afrika, seiner Rolle für die Diversifizierung der Wirtschaften und die regulatorischen Hürden, denen Dienstleister unterworfen sind. Der Fokus liegt auf dem informellen Handel mit Dienstleistungen in Sektoren wie Bergbau, Bildung, Gesundheitswesen und Tourismus.
- Das European Centre for Development Policy Management (ECDPM) ist Herausgeber des Diskussionspapiers “Overview of trade and barriers to trade in West Africa: Insights in political economy dynamics, with particular focus on agricultural and food trade” (July 2016). Das Papier gibt einen Überblick über den Handel und seine Dynamik in der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS mit besonderen Fokus auf landwirtschaftliche Erzeugnisse und Lebensmittel. Demnach ist das Handelsvolumen innerhalb der ECOWAS gering. In erster Linie werden Rohstoffe ex- und Industrieprodukte und zunehmend Lebensmittel importiert. Das Geschäft ist weitgehend informell und schlecht dokumentiert, bietet dennoch perspektivisch ein erhebliches Potenzial.
- Die Brookings Africa Growth Initiative ist Verfasserin des Artikels “Rising Sino-Japanese competition in Africa” (31.08.2016). Der Artikel befasst sich den steigenden Investitionen Japans in Afrika und der kritischen Auseinandersetzung Chinas mit seiner Konkurrenz. So plane Japan für die kommenden drei Jahre Investitionen in Höhe von 30 Milliarden US-Dollar aus öffentlicher und privater Hand für die Entwicklung Afrikas, was von den Chinesen mit Misstrauen gesehen und entsprechend medial begleitet wird.
Der vom kanadischen Fraser Institute herausgegebene „Economic Freedom of the World Report 2016“ befasst sich mit dem Grad der wirtschaftlichen Freiheit von 159 Ländern und Territorien. Das Ranking beruht auf dem „Economic-Freedom-Index“, der anhand von 42 Indikatoren den Zusammenhang zwischen ökonomischer Freiheit eines Landes und dessen Entwicklungsstand misst. 41 der 159 untersuchten Länder liegen südlich der Sahara. Als wirtschaftlich freister Markt tut sich Mauritius auf Rang 5 hervor, mit großem Abstand folgen die Seychellen (Platz 36) sowie Ruanda (49), Uganda (54) und Botswana (59). 26 Länder Subsahara-Afrikas dominieren das letzte Drittel des Rankings.
(Bildnachweis: www.atkearney.de, www.worldbank.org, www.ecdpm.org, www.brookings.edu, www.fraserinstitute.org)
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