Mosambik im Kulturprofil – die IHK Mittlerer Niederrhein hat ihren Praxisratgeber „Interkulturell kompetent unterwegs in Subsahara-Afrika“ um das südafrikanische Land ergänzt. Wer in Mosambik Geschäfte machen oder sich auf einen längeren Aufenthalt vorbereiten möchte, für den bietet das Kulturprofil nützliche Informationen und Praxistipps.
Die ehemalige portugiesische Kolonie Mosambik blickt auf eine vielfältige und komplexe Geschichte zurück, die nicht zuletzt durch zwei langjährige Kriege gekennzeichnet ist. Der erste Krieg führte 1975 zur Unabhängigkeit von Portugal, der zweite insgesamt 15 Jahre andauernde Bürgerkrieg führte schließlich zum Friedensvertrag, der den Weg für ein Mehrparteiensystem freigab. Die ersten demokratischen Wahlen 1994 galten als frei und fair. Sie wurden von der Frelimo-Partei gewonnen, die sich seither bei jeder Wahl hat behaupten können – wenn auch teilweise unter Protest.
Der Einfluss der Portugiesen in Mosambik ist nach wie vor spürbar, nicht nur durch die portugiesische Amtssprache. Noch weit vor der Ankunft der Portugiesen Ende des 15. Jahrhunderts hatten sich arabische Handelszentren etabliert. So lebten bereits Mitte des 10. Jahrhunderts neben den vielen afrikanischen Stämmen auch Muslime in Mosambik. Heute sind 20 Prozent der Bevölkerung muslimischen Glaubens, mehr als die Hälfte sind Christen, vorwiegend römisch-katholisch. Trotz vielfältiger Einflüsse und der rund 60 verschiedenen in Mosambik lebenden Völker und Stämme, ist es eines der wenigen afrikanischen Länder, in denen nur geringe ethnische Konflikte vorherrschen. Die Bevölkerung gilt als offen, freundlich und heiter.
Eine besondere Verbindung mit Deutschland hat Mosambik noch heute durch die DDR. Die DDR gehörte zu den ersten Staaten, die Mosambiks Unabhängigkeit anerkannten. Es entstanden intensive bilaterale Beziehungen. Viele Mosambikaner haben in der DDR studiert, viele haben dort auch gearbeitet. Grundlage war ein Staatsvertrag Mosambiks mit der DDR. Aus dem Umgang der Regierung Mosambiks mit den DDR-Rückkehrern und ihrem Verdienst während ihrer DDR-Zeit, resultieren bis heute noch Gefühle von Ungerechtigkeit, Unzufriedenheit und teilweise heftige Ausschreitungen.
Das „Kulturprofil Mosambik“ beschreibt, welchen Einfluss die Portugiesen auf das südafrikanische Land hatten und nach wie vor haben. Es zeigt auch, welche Trends und Themen gerade aktuell sind und wie die Mosambiker mit den Deutschen und insbesondere mit der DDR verbunden sind. Anhand von Kulturstandards macht das Profil außerdem die im Land geltenden Werte und Gepflogenheiten deutlich. Verhaltenstipps für im Geschäftsleben typische Situationen und ein Interview mit dem deutschen Unternehmer Jörg Sievers liefern Hinweise, wie der Umgang mit Mosambikanern gelingen kann.
- PDF-Download „Kulturprofil Mosambik“
- Link zum Praxisspiegel Mosambik – Jörg Sievers im Interview: “Viele Mosambikaner in Führungspositionen sind deutschsprachig“
Das „Kulturprofil Mosambik“ erweitert den Praxisratgeber „Interkulturell kompetent unterwegs in Subsahara Afrika“ der IHK Mittlerer Niederrhein, der im Mai 2015 erschienen ist. Die Publikationen sowie weitere Kulturprofile und Interviews zum Umgang mit ausgesuchten afrikanischen Geschäftskulturen finden Sie hier.
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