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Ärmere Superreiche in Afrika

Das Wirtschaftsmagazin Forbes hat erneut die Rangliste afrikanischer Milliardäre veröffentlicht. Nach einem Tief 2016 und einer merklichen Steigerung 2017 sind die Kontostände der superreichen Afrikaner dank sinkender Aktienkurse und volatiler Währungen 2018 wieder geschrumpft. 20 Milliardäre bringen es auf 68,7 Milliarden US-Dollar, das sind 6,7 Milliarden weniger als 2017. Das Ranking zeigt neben den Namen und der Herkunft der gelisteten Personen auch womit sie ihr Geld verdienen.

Statt 23 sind 2018 nur 20 Afrikaner mehr als eine Milliarde Dollar schwer. Vier Personen sind von 2017 auf 2018 aus dem Ranking gefallen, eine ist neu eingestiegen. Bis auf vier Vertreter haben alle Milliardäre im letzten Jahr an Vermögen eingebüßt. Beheimatet sind die reichsten Afrikaner in acht Ländern. Die meisten von ihnen kommen aus Südafrika und Ägypten (jeweils fünf Personen) gefolgt von vier Nigerianern, zwei Marokkanern und jeweils einer Listung aus Algerien, Angola, Tansania und Simbabwe. Wertmäßig dominierenden die Nigerianer das Ranking mit einem Gesamtvermögen von 22,2 Mrd. Dollar. Aus ihrem Kreis kommt auch wieder der reichste Mann Afrikas, Aliko Dangote. Mit 18,3 Mrd. Dollar verdienten die Südafrikaner knapp vier Milliarden weniger als die Nigerianer. Die Ägypter sind mit 14,2 Mrd. Dollar wertmäßig im Länderranking auf dem dritten Platz. Mit 54,7 Mrd. Dollar entfallen knapp 80 Prozent des afrikanischen Gesamtvermögens auf die drei Länder Nigeria, Südafrika und Ägypten. Mit zwei Vertretern und 3,8 Mrd. Dollar landet Marokko auf Platz vier. Mit einer Person besetzt Algerien mit 3,7 Mrd. Dollar Rang fünf, gefolgt von Angola (2,3 Mrd. Dollar), Simbabwe (2,3 Mrd. Dollar) und Tansania (1,9 Mrd. Dollar), die die Schlusslichter des Ländervergleichs bilden.

Mit einem Vermögen in Höhe von 10,3 Mrd. Dollar dominiert der Bergbau-Tycoon Aliko Dangote aus Nigeria im achten Jahr in Folge das Ranking. Er verlor im Vergleich zu 2017 knappe zwei Milliarden aufgrund eines heftigen Börsenkursverlustes seines Zementgeschäftes. Einen Verlust in der gleichen Höhe (-1,9 Mrd. Dollar) hat auch Luxusgütermogul Johann Rupert aus Südafrika eingefahren. Mit etwas mehr als einer Milliarde hat Naguib Sawiris aus Ägypten den drittgrößten Verlust im Ranking hinnehmen müssen.

Mit einem Plus von knapp vier Milliarden hat der Nigerianer Mike Adenuga den größten Vermögenszuwachs unter den Superreichen erwirtschaftet. Damit kämpft er sich um drei Ränge auf Platz zwei des Rankings vor. Ihm gehört Nigerias drittgrößter Mobilfunkanbieter Globacom. Der Zuwachs im Forbes-Ranking resultiert vor allem aus der Offenlegung weiterer Informationen über sein Vermögen. Weitere Zuwächse konnten 2018 mit 600 Mio. Dollar der Simbabwer Strive Masiyiwa (Rang 8 – Gesamtvermögen: 2,3 Mrd. Dollar), der sein Vermögen mit Telekommunikation macht, der Tansanier Mohammed Dewji mit 400 Mio. (Rang 14 – Gesamtvermögen: 1,9 Mrd. Dollar) und der Marokkaner Othman Benjelloun (Rang 15 – Gesamtvermögen: 1,7 Mrd. Dollar) mit 100 Millionen verzeichnen.

Der Südafrikaner Nicky Oppenheimer, der sein Geld mit Diamanten verdient, verliert im Gegensatz zum Vorjahr 400 Mio. Dollar und einen Rang im Ranking. Mit seinen 7,9 Mrd. Dollar Gesamtvermögen landet er auf dem dritten Platz. Auch für 2018 sind mit der Angolanerin Isabel dos Santos (Rang 8) und der Nigerianerin Folorunsho Alakija (Rang 19) lediglich zwei Frauen im Forbes-Ranking vertreten.

Einziger Neuer in der aktuellen Liste der Superreichen ist der Nigerianer Abdulsamad Rabiu. Er war 2015 zuletzt im Ranking aufgetaucht und verdient sein Vermögen mit Zement. Er rangiert mit 1,6 Mrd. Dollar auf Platz 16. Sein finanzieller Zuwachs resultiert aus einem Unternehmenszusammenschluss und der damit verbundenen Erweiterung der Kapazitäten und dem Ausbau der Produktlinien.

Aufgrund von Börsenwertverlusten sind drei Südafrikaner und ein Ägypter von der Liste abgestiegen. Die Vermögen des südafrikanischen Bergbau-Unternehmers Desmond Sacco, des Pharma-Moguls Stephen Saad und Christoffel Wieses sind allesamt auf unter eine Milliarde Dollar geschrumpft. Christoffel Wiese hat bereits 2017 mit dem Unternehmen Steinhoff International den größten Verlust im Ranking eingefahren und hat ürzlich seinen Posten als Vorstand räumen müssen. Der vierte, der das Ranking verlassen hat, ist Onsi Sawiris aus Ägypten. Er verdient sein Geld unter anderem mit Anteilen an einem niederländischen Produzenten von Dünger und anderen chemischen Erzeugnissen.

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(Bildnachweis: Alswart – Fotolia.de)

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